Sigmar Gabriel antwortet

09.09.2009 um 15:42

Mit der These “Außerbetriebnahme von Nachtstromspeicherheizungen: eine “Nullnummer” hat sich Ulrich Becksmann am 14. Mai 2009 an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel gewandt. Nach numehr über drei Monaten antwortet Sigmar Gabriel. Wie zu erwarten war, werden die bekannten Argumente (Bremer Energie Institut und IZES gGMBH) dargelegt. Interessant ist die Feststellung Gabriels, es handele sich bei der EnEV 2009 nicht um ein Verbot von Nachtspeicherheizungen, sondern um eine Regelung zur Außerbetriebnahme von alten Nachtstromspeicherheizungen. Es stellt sich also die Frage, ob der Ersatz von alten Speicherheizungen durch neue Speicherheizungen am Ende der Frist möglich ist? Das wäre allemal wesentlich wirtschaftlicher, als der Austausch der kompletten Heizungsanlage durch ein anderes Heizsystem.

Sigmar Gabriel geht davon aus, dass der Nachtstrom teurer wird und es am Ende keinen Unterschied mehr zwischen Tag- und Nachtstrom geben wird. Er sieht darin ein zunehmendes “soziales” Problem. Mit der Außerbetriebnahmeregelung soll diesem Problem begegnet werden. Dass sich viele Eigentümer einen mehrere Zehntausend Euro teuren Austausch des Heizungssystem überhaupt nicht leisten können, scheint für ihn kein “soziales” Problem zu sein. Die 200 Euro Zuschuss je ausgemustertem Gerät ändern daran so gut wie nichts. Die staatlichen Abgaben tragen übrigens nicht unerheblich zum steigenden Strompreis bei. Interessant ist der Hinweis Sigmar Gabriels auf die Modellvorhaben zum Austausch von Nachtstromspeicherheizungen beim Bundesamt für  Bauwesen und Raumordnung. Auf die angekündigten best-practice-Beispiele für effiziente Sanierungsstrategien sind wir sehr gespannt. Auf die von Ulrich Becksmann in seinem Brief angesprochenen vielfältigen Ausnahmeregelungen, die wohl zum Normalfall werden werden, geht der Bundesumweltminister nicht ein.

Den vollständigen Brief von Bundesminister Gabriel können Sie hier herunterladen.