Außerbetriebnahme von Nachtstromspeicherheizungen: Eine „Nullnummer“

15.05.2009 um 16:37

Mit dieser Überschrift wendet sich unser Sprecher Ulrich Becksmann in einem offenen Brief an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Eine Nullnummer deswegen, weil keineswegs erwiesen ist, dass der Ersatz von Nachtspeicherheizungen durch andere Heizungsarten weniger CO2 in die Atmosphäre freisetzt. Außerdem sorgen die dringend notwendigen Ausnahmeregelungen dafür, dass die Nichtaußerbetriebsetzung der Regelfall werden wird. Alles in allem wird das Ergebnis nahezu Null sein. Was von der Empfehlung des Bremer Energieinstitutes übrig beiben wird, ist die Variante 0: Beibehaltung der Nachtspeicherheizungen mit Austausch nach Stand der Technik. Das zugrunde liegende Eckpunkte Papier des Bundesumweltministeriums und die Studie des Bremer Energieinstituts und der IZES gGMBH ist mittlerweile nicht mehr verfügbar.

Die politischen Auswirkungen sind allerdings beträchtlich. Den Schaden werden die verantwortlichen Politiker noch zu spüren bekommen. Becksmann wirft den Verantwortlichen mangelnde Bereitschaft zur Wahrnehmung von Fakten und Empfehlungen vor. Es bleibt unverständlich, wie ein Gesetz, wie die Novellierung der EnEV 2009, ohne vorherige Folgenabschätzung auf den Weg gebracht und beschlossen werden konnte.

Ein anderes Thema, auf das Becksmann eingeht, ist die Preispolitik. Er weist darauf hin, dass der in der Studie zitierte liberalisierte Strommarkt beim Nachtstrom überhaupt nicht existiert. Überproportionale Preissteigerungen der Energieversorger und eine maßlose Preistreiberei des Staates durch Steuern und Abgaben sind an der Tagesordnung.

Abschließend appelliert Becksmann an Minister Gabriel, das unsägliche und wirkungslos bleibende Verbot von Nachtstromspeicherheizungen aus der Welt zu schaffen.

Den vollständigen offenen Brief können Sie hier herunterladen.